1988 – 1995

Tommayer/ Dezember 31, 1995

Dann ging es normal weiter als Geselle in der väterlichen Schreinerei, Möbelbau, Fenster, Türen, Boden legen, Holzdecken montieren, Restaurierungsarbeiten, das volle Programm und immer wieder etwas anderes. Ind dieser Zeit habe ich dann auch im alten Wohnhaus meiner Familie den Dachdoden ausgebaut, erst komplett entkernt und dann alles neu aufgebaut. Meine eigene Drei-Zimmer-Wohnung.

Natürlich war ich auch auf Konzerten. Kleine Konzerte in Donauwörth und Umgebung, im Juze, in Harburg, Nördlingen, Wemding, Dillingen …, aber auch größere in München, Berlin, Ulm, Augsburg …

Unter Anderem ist mir Open Air in Erinnerung geblieben, September 1990 in Ulm:

Ich ging vor allem wegen Midnight Oil, Pixies und Nem Model Army hin, leider war die ganze Bühnenausstattung und Beleuchtung auf Bowie ausgerichtet, sodass die vor ihm spielenden Bands optisch nicht ganz so zur Geltung gekommen sind, wie vermutlich von diesen gewünscht. Akustisch war es für mich jedenfalls ein Vergnügen, während des Bowie-Auftritts sind wir dann gefahren …

Und ab und zu haben wir auch etwas getrunken, dann aber stilvoll. Wir haben Cocktailparties organisiert, erst im kleinen Rahmen, aber irgendwie wurde das immer größer.

Auf dem Bild: Stahli, Eimer, Tom, Malte, Assi, Kurt, Werni, Bene, Hansi

Irgendwann stellte sich dann die Frage, wie es weitergeht, beruflich. Mein ältester Bruder hatte wohl auch Schreiner gelernt, dann aber festgestellt, dass das nicht sein Ding war und umgesattelt auf Erzieher. Also was wird dann aus der elterlichen Schreinerei? Dann mache ich das eben. Gesagt, getan. Meisterschulen gesucht, mich bei mehreren beworben. Die erste, die dann einen Platz frei hatte für mich, war die Meisterschule in Ebern. 3 Semester Vollzeit in Unterfranken. Ein feine, kleine Meisterschule mit maximal 66 Schülern, einer sehr gut ausgestatteten Werkstatt, Computerraum, Zeichensaal, usw. Da habe ich dann auch noch einen Platz im angegliederten Wohnheim bekommen und zog also für 1 1/2 Jahre nach Unterfranken. Eine schöne Zeit, eine kreative Zeit, eine fruchtbare Zeit … Man konnte alle Einrichtungen der Schule nach Unterrichtsschluß nutzen, das heißt, in den PC-Raum oder in die Werkstatt, um für sich etwas zu machen, etwas auszuprobieren, zu „spinnen“, wie unser Schulleiter immer so schön sagte. Ich habe diese Zeit sehr genossen, und ich möchte diese Zeit auch nicht missen.

Freihand-Zeichnen in Ebern

1994 dann habe ich die Meisterprüfung abgelegt und dann noch 1/2 Jahr in der Schreinerei meines Vaters als Meister gearbeitet. In der Zeit habe ich den Computer im Büro eingeführt, um die Buchhaltung zu machen, Angebote und Rechnungen zu schreiben usw. Dis dahin wurden die schriftlichen Sachen auf der Schreibmaschine geschrieben und meine Mutter machte die Buchführung mit der „Taylorix-Durchschreibe-Buchführung“.

Im Jahr 1993, ich war gerade auf der Meisterschule, heiratete mein Bruder Peter seine damalige Freundin Marita. Ich als Bruder wurde natürlich eingeladen und so lernte ich bei der Party die ehemalige Arbeitskollegin von Marita, Barbara, kennen. Irgendwie verstanden wir uns von Anfang an und so entwickelten wir uns zu einem Pärchen. Sie war gerade noch auf der Meisterschule für Maler in Nürnberg, hatte da eine Wohnung und auch nach der Meisterschule eine Stelle als Malermeisterin, und ich war gerade in Ebern auf der Meisterschule. So kam es, dass ich dann immer öfter am Wochenende nach Nürnberg fuhr und nicht nach Donauwörth, da hatte ich sowieso nur noch ein Zimmer, da meine Wohnung von Peter und Marita in Beschlag genommen wurde, da ich sie ja auch nicht brauchte, da ich ja in Ebern war.

Der Meisterschüler in seinem Wohnheim-Zimmer

Irgendwann, ich glaube es war Januar 1994, nach der „Weihnachtsfeier“ von Barbaras Firma, machte ich ihr einen Heiratsantrag und sie sagte zu unser beider Überraschung „ja“. Für mich war klar, dass ich nach der Meisterschule wieder nach Donauwörth zurückkehren würde, um dort die Schreinerei zu übernehmen. Barbara wollte das anfangs nicht, hat sich dann aber doch dazu breitschlagen lassen und so zogen wir in meiner, nun unserer Wohnung zusammen. Im September war dann die Hochzeit.

Hochzeitbild
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